ChemZ 2 – Versuche und Erfahrungen

Wie ich mir hätte denken können, war meine Zeit während des Praktikums zu knapp, um regelmäßig über meine Erfahrungen mit ChemZ zu berichten, wie ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Jetzt ist das Praktikum seit einigen Tagen vorbei, auch der Praktikumsbericht ist mittlerweile abgegeben. Somit gibt es jetzt keine Ausreden mehr: Meine Erfahrungen mit dem Konzept “Chemie mit medizintechnischem Zubehör” sollen geschildert werden. In diesem Post möchte ich über verschiedene Methoden der Herstellung von Gasen berichten. In weiteren Teilen möchte ich dann noch auf verschiedene Nachweisreaktionen mit Hilfe von ChemZ eingehen und in einem letzten Post meine Erfahrungen zusammenfassen.

Herstellung von Gasen

Die Darstellung von Gasen mit ChemZ sollte laut Handbuch einfach und unkompliziert sein – und das war sie nach einiger Übung auch. Zunächst probierte ich die Darstellung von Wasserstoff aus, indem ich wenig Magnesiumspäne in die Spritze gab und langsam verdünnte Salzsäure in die Spritze zog. Durch einen Dreiwegehahn lies sich die Spritze leicht verschließen, das Gas entsteht. Die Flüssigkeit kann leicht durch Öffnen des Hahns und Halten des Stempels herausgedrückt werden und man kann das Gas weiter verwenden. Sehr unkompliziert.

Nicht viel schwieriger war die Darstellung von Gasen mit einem vereinfachten Gasentwickler, der auf folgendem Bild zu sehen ist.

Ein einfacher Gasentwickler mit ChemZ

Ein einfacher Gasentwickler mit ChemZ

Unten im Reagenzglas mit Ansatz war beispielsweise Trockenhefe, zugetropft wurde durch einen mit einer Kanüle durchbohrten Stopfen langsam eine Wasserstoffperoxid-Lösung. Die in der Hefe vorhandene Katalase setzt das Peroxid zu Wasser und Sauerstoff um, wobei letzterer über den seitlichen  Ansatz in eine weitere Spritze überführt wurde. Funktionierte alles in allem sehr gut, wenn der ganze Kram auch schäumte wie blöd sehr stark schäumte. Kleiner Tipp: Wirklich langsam tropfen!

Sehr einfach lässt sich auch Kohlenstoffdioxid herstellen – und zwar nach beiden oben geschilderten Methoden. Versuche mit reinen Hydrogencarbonaten und Carbonaten und verdünnter Säure waren nicht so erfolgreich, da sich sehr viele, nur schwer entfernbare Rückstände in Spritzen und Reagenzglas bildete. Wesentlich besser funktionierte das Ganze mit handelsüblichen Brausetabletten: Bereits ein kleines Stück setzt in Kontakt mit Wasser eine schier unglaubliche Menge an CO2 frei, das in einer weiteren Spritze aufgefangen werden kann. Hier bieten sich auch diverse analytische Aufgaben an, die auch im ChemZ-Handbuch geschildert sind.

Charakterisierung der Produkte

Wie man mit ChemZ recht unkomplizierte Nachweisreaktionen durchführen kann, möchte ich in einem separaten Blogeintrag schildern. Dort dann auch noch ein weiteres Schmankerl (Stichwort Kochsalz). In diesem Zusammenhang möchte ich an dieser Stelle nur auf eine Möglichkeit hinweisen, die Dichte von flüssigen und gasförmigen Stoffen relativ einfach mit verblüffend großer Genauigkeit zu bestimmen.

Hierzu wird der Stempel einer Spritze mit einem einfachen Stahlnagel durchbohrt. Ich habe das mit einer Kombination aus Hämmern und einem scharfen Teppichmesser ganz gut hinbekommen. Nun kann man die Spritze mit Hilfe eines Stopfens verschließen, den Stempel gegen das entstehende Vakuum hochziehen und mit dem Nagel arretieren. So erhält man das Leergewicht der Spritze. Wird die Spritze (natürlich mit einem gleichen Volumen Flüssigkeit bzw. Gas) gewogen, so erhält man schnell einen guten Wert für die Dichte. Für die Dichte von Wasser sowie der von mit untersuchten Stoffe konnte ich auf diese Weise ganz gut die Literaturwerte reproduzieren. In der Schule ist diese Messung sonst ja manchmal mit einigem Aufwand verbunden. Zum Abschluss noch ein Bild der von mir präparierten Spritze:

Präparierte Spritze

Präparierte Spritze

Bisher in dieser Artikelserie:

Hannes Sander